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Blinde Mutter, sehbehindeter Vater – jo geht denn das?

~ Realität ohne Wenn und Aber

Blinde Mutter, sehbehindeter Vater – jo geht denn das?

Monatsarchiv: Dezember 2017

Wie selbstständig sind wir?

31 Sonntag Dez 2017

Posted by Family - All inclusive in Assistenzposition, Familienautonomie

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Diese und ähnliche Fragen bekommen wir nie. ABER: Man hört sie, wenn man genau hinhört.

Unsere Antwort: Unser Freund, der Duden definiert „selbstständig“ als „unabhängig von fremder Hilfe o. Ä.; eigenständig, nicht von außen gesteuert; in seinen Handlungen frei, nicht von andern abhängig“. 

Hand auf’s Herz, wollen Sie wirklich, dass WIR selbstständig Auto fahren? Wollen Sie wirklich, dass wir selbstständig im Geschäft herumirren und nach Wurst suchen? Letzteres ginge ohne Problem: Dazu müssten wir nur jedes Päckchen öffnen, angreifen, ev. Daran riechen – das war’s aber schon!;-) Unappetitlich? Mit Nichten, es geht ja um Selbstständigkeit!;-)

Wir glauben eher, dass es um Selbstbestimmung – definiert als „eigenständig, eigenverantwortlich, nach eigenem Willen“ – gehen muss. Dass unsere Vermutung nicht ganz falsch sein dürfte, zeigt auch der Umstand, dass die gesamte UN-Behindertenrechtskonvention Selbstständig(keit) nicht verwendet.

Warum diese Unterscheidung aus unserer Sicht auch so wichtig ist, zeigt der Umstand, dass aus fachlicher Sicht sehr oft alles auf Selbstständigkeit gesetzt wird, ignoriert werden dabei jedoch zwei wesentliche Punkte: Zeit und der mögliche Umstand, dass man sich nicht nur um sich selbst kümmern will und muss…

Apropos: Der besprochene Unterschied ist auch hier – von Experten in eigener Sache – gut erklärt: https://www.sl-stmk.at/de/was-wir-denken/selbstbestimmung-selbstaendigkeit.php

Am 7.1.2018 gibt es „Weißer Stock, weißer Schnee und Kinder“

 

 

 

 

 

Freiwilligenarbeit als Alternative zur Assistenz im Familienkontext?

24 Sonntag Dez 2017

Posted by Family - All inclusive in Elternpflichten, Familienautonomie

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Zu diesem Thema sehr, sehr lesenswert der Artikel von Lydia’s Welt: https://lydiaswelt.wordpress.com/2017/07/11/bezahlte-hilfe-oder-soziales-umfeld/

In Ergänzung dazu, erlauben wir uns, hier einige Fragen und Gedanken mit euch zu teilen.

Grundsätzlich stellt aus unserer Sicht Freiwilligenarbeit Fremd- VOR Selbstbestimmung, da der/die Freiwillige am Ende des Tages immer entscheiden wird, ob/wann/wie lange er/sie arbeiten möchte. Zugegeben, Selbstbestimmung, eine so eine Haarspalterei auch. Sorry für den Ausrutscher…

Wenden wir uns den Kindern zu: Im Assistenzkontext von Familien ist – und das ist sicher keine vollständige Liste – aus folgenden Gründen Freiwilligenarbeit abzulehnen:

  1. Es dürfte allgemeiner Konsens darüber bestehen, dass ein stabiles Umfeld für Kinder wichtig ist. Wer das nicht glaubt, hier haben wir bereits den Google-Suchbegriff vorbereitet, viel Spaß beim Feststellen, dass wir Recht haben…;-): https://www.google.de/search?site=&source=hp&q=kinder+stabiles+umfeld&oq=kinder+stabiles+umfeld&gs_l=hp.3…497.8055.0.8406.28.23.5.0.0.0.122.1945.20j3.23.0….0…1.1.64.hp..0.26.1888…0j0i131k1j0i10k1j0i22i10i30k1j0i22i30k1j33i160k1j0i8i13i30k1.F6m8iiz7zeQ Wenn nun gedacht wird, dass die Assistentinnen ja nur Werkzeuge zur Unterstützung von uns sind: Ja, das stimmt, jedoch lässt sich’s nicht vermeiden, dass sie, die Assistentinnen, mit den Kindern zu tun haben: Am Spielplatz, als durch uns angeleitete Unterstützung beim Basteln und und und.. Und daher dürfte es auch einleuchten, dass ständig wechselnde, nicht bezahlte Menschen, nicht der Innbegriff von stabil sein dürften.
  2. Die elterlichen Rechte werden durch diese, die Freiwilligenarbeit massiv eingeschränkt, da es nicht sehr oft möglich sein wird, auszusuchen, wer/was/wann macht. Upps, sorry, schon wieder Selbstbestimmungshaarspalterei…
  3. In Ergänzung zu 2), sei darauf hingewiesen, dass die Einschränkung der Eltern(Rechte) zugleich bei Minderjährigkeit die KINDERRECHTE eingeschränkt werden.
  4. Regelmäßigkeit mit gleichen Personal zu – durch die Eltern – vorgegebene Zeit wird dadurch sehr schwer möglich sein, v. a. an Wochenenden, Feiertagen etc.
  5. Angelehnt an die erwähnten Vorteile von Freiwilligenarbeit unter http://www.visioneers.berlin/single-post/2015/05/04/Die-9-gr%C3%B6%C3%9Ften-Vorteile-von-Freiwilligenarbeit, kann man diese auch hinterfragen: Erfahrung sammeln, Fähigkeiten ausprobieren, ein Gefühl der Erfüllung entwickeln, Einfühlungsvermögen verbessern, Spaß haben – sorry, aber alles Dinge, die in der Unterstützung bei der Wahrnehmung elterlicher Rechte und Pflichten absolut nichts verloren haben.
  6. Zu guter Letzt, und das sagt auch der oben zitierte Artikel sehr schön, geht es sehr oft um die Tendenz, durch die ach so wichtige Freiwilligkeit Dankbarkeit zu erwarten, ja einzufordern. Nein, unsere Kinder und wir sollten nicht dankbar(er) sein müssen als der Rest – das wäre dann nicht sehr gleichberechtigungsfördernd. Einzig dankbar soll in erster Linie das Konto der Assistentinnen sein – wie in jedem anderen Job auch…

Eine Pflichtübung zur Freiwilligenabhängigkeit
Wem oben Gesagtes nicht einleuchtet, folgende Übung:

  • Nehmen Sie eine Familie mit 1-3 Kindern.
  • Entnehmen Sie Ihrem Alltag GRUNDTätigkeiten, die auf jeden Fall sein müssen.
  • Die in 2) gewählte Tätigkeit funktioniert nur, wenn Sie die notwendige Unterstützung haben.
  • Suchen Sie Freiwillige, die bei der in 2) gewählten Tätigkeit zu ihrer Wunschzeit und an ihrem Wunschort unterstützen.
  • Schritt 4) muss mindestens 6 Monate durchgeführt werden, alles andere wäre dem Alltag viel zu fern und enthielte die Gefahr, dass es die ersten Wochen genau zu den oben genannten Dingen rund um die Freiwilligenarbeit führen würde.

 

Nutzen Sie die Kommentarfunktion – wir sind neugierig!

PS: Am 31.12.2017 gibt es „Wie selbstständig sind wir?“

 

Wer kümmert sich um uns?

17 Sonntag Dez 2017

Posted by Family - All inclusive in Allgemein

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Diese Frage hören wir immer wieder, wer denn sich um uns kümmert.

An dieser Frage merkt man, wie unbedacht oft und leider Wörter verwendet werden, denn was heißt den „kümmern“ eigentlich.

Der Duden sagt dazu:

1a. sich einer Person oder Sache annehmen; sich helfend, sorgend um jemanden, etwas bemühen

1b jemandem, einer Sache Aufmerksamkeit schenken; sich mit jemandem, etwas befassen (meist verneint)

  1. betreffen, angehen
  2. (von Lebewesen) schlecht gedeihen, sich nicht weiterentwickeln; verkümmern

Wie man sieht, ist das sehr breit definiert. Kommuniziert wird diese Frage – gepaart durch dementsprechenden Unterton – sehr, sehr oft mit „betreffen/angehen“ und „sorgend“.

Die Antwort auf die Frage von uns: Zu kümmern hat sich, gemäß der österreichischen Verfassung, der Staat/das Land darum, dass wir selbstbestimmt wählen können, wer, wann, was für uns macht. Der Rest ist unsere Sache…

Am 24.12.2017 gibt es „Freiwilligenarbeit als Alternative zur Assistenz im Familienkontext?“

 

Wenn Assistentinnen schon Assistenz gemacht haben

10 Sonntag Dez 2017

Posted by Family - All inclusive in Assistenzposition

≈ 2 Kommentare

Suchen wir Assistentinnen, bewerben sich sehr oft Assistentinnen, die schon Assistenz geleistet haben. Meist bei körperbehinderten Menschen, oft auch bei und für blinde Menschen.

Was auf den ersten Blick als Vorteil erscheinen mag, ist sehr oft genau das Gegenteil von einem Vorteil.

Warum?

  • Es dürfte „Lernen am Modell“ (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialkognitive_Lerntheorie) eine Rolle spielen: Kennst einen Blinden, kennst alle.
  • Wenn Assistenz aufgrund einer „gegenteiligen“ Behinderung geleistet wurde, kann’s auch schwierig werden: Wir verstehen jeden Rollstuhlfahrer, der NICHT jeden Schritt beschreiben möchte, von Routinen immer wieder in Kenntnis gesetzt werden will – das ist anstrengend. DAS läuft bei uns jedoch anders: Wir wollen wissen, dass die Küche schmutzig ist. Wir wollen wissen, was in einem Brief steht, auch wenn es sich nur um Werbung handelt.

Die Lösung? Es kann NUR Aufgabe der Assistentin sein, sich komplett neu einzustellen. Wir können und dürfen sie nicht umprogrammieren. Dürften wir das, würden wir eine Gehirn-Amputation der Erinnerungs-Zone im Hirn veranlassen…;-)

Am 17.12.2017 gibt es „Wer kümmert sich um uns?“

Wenn Facebook Wege beschreibt

03 Sonntag Dez 2017

Posted by Family - All inclusive in Allgemein

≈ Ein Kommentar

Es war der 12. Oktober 2017, als der Kindergarten per SMS mitteilte, wo’s beim Ausflug am 13. Oktober losging.

Nachdem wir nicht wussten, wo der Bus am Bahnhof genau wegfährt, fragten wir in einer Facebook-Gruppe nach, wo es wenige Minuten später hieß: „Kommt man von den Bahnsteigen und geht beim Spar raus, dann geht man nach links, über die Straße und rüber zu den Bushaltestellen. Dort ist es die erste Haltestelle vorne.“

Entsprechendes Grundwissen von dort vorausgesetzt, war DAS eine super Beschreibung.

Hätte es Facebook nicht gegeben – richtig, dann hätte die Lösung Taxi oder Assistenz geheißen…

Am 10.12.2017 gibt es „Wenn Assistentinnen schon Assistenz gemacht haben“

 

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