Heute vor fünf Jahren ging der erste Artikel online, ihm sollten weitere 276 folgen.
Seither berichteten wir viel über jenen Teil, der am naheliegendsten ist: dem Alltag. Einem Alltag, der nicht wirklich andere Ziele, jedoch oft andere Wege hat und braucht.
Der Weg zur freien Alltagsgestaltung, wie dies eigentlich rechtlich außer Streit steht, war nicht immer so klar, wir lernten, dass der Alltag nicht nur Freunde hat.
Weil uns von Beginn an klar war, dass es ohne strukturierte Unterstützung nicht gehen wird, haben wir stets versucht, die Rolle dieser Unterstützungsstruktur bestmöglich zu beschreiben – anhand von – erraten – Alltag.
Da über Behinderung und Sprache viel gesprochen wird, haben wir diesem Thema auch eine Rubrik gewidmet, wo wir mögliche „behinderte Interpretationen“ mit gängigen Definitionen verglichen.
Eine weitere Rubrik haben wir unwissenden Politikern im Bereich „Eltern mit Behinderung“ gewidmet, dessen unumstrittene Führerschaft der Ex-Soziallandesrat von Oberösterreich, Josef Akerl, hat. Dabei zeigen wir relativ unsystematisch Unfälle mit (Kinder(n))Beteiligung auf, wovon keiner dieser darauf zurückzuführen wäre, dass die Eltern behindert sind.
Unser bisheriges Fazit?
Wir können nach diesen fünf Jahren eines klar sagen: Wenn ein Grund(selbst)verständnis für eine Thematik da ist, ist sie verständlicher. Will heissen: Weil jeder einmal Kind war, ist ein Grundverständnis für Kinder und deren Bedürfnisse da. Dies ist wesentlich, weil es dann relativ einfach ist, mit Vergleichen zu arbeiten. Es ist nicht die Hauptfrage „WIE tut ihr da?“, sondern „Was braucht ihr, um z. B. auf den Spielplatz gehen zu können“.
Am meisten Diskussionen rufen wir unter Betroffenen hervor. Dies hauptsächlich jedoch durch die Art und Weise, wie und dass wir Assistenz einsetzen. Dabei finden wir das DASS ziemlich verwunderlich: Blind oder sehbehindert Auto fahren geht nicht, daher braucht es dafür eine Lösung, eine Lösung, die nicht darin besteht, es nicht zu tun. Mit anderen Worten: Ausschließlich von den eigenen Möglichkeiten auszugehen, stellt letztlich eine Vererbung der Behinderung aufs nicht behinderte Kind dar – eine Sichtweise, die auch in diesem Urteil relativ klar rauskommt.
Meinung ist bekanntlich frei – und das ist auch gut so, eines zum Nachdenken: Ist es intelligenter, sich im Vorhinein mögliche Szenarien durchzudenken oder im Nachhinein oder gar nicht? Eine mögliche Hilfe kann diese Rubrik sein, die einerseits Alltag wiedergibt, und auch das DASS und WIE des Unterstützungsbedarfs in Praxis „übersetzt“: Sollte das zu sehr ihrem eigenen Leben gleichen, einerseits SORRY für die Normalität, andererseits GRATULATION zum Gleichberechtigungsverständnis.
Dass wir nicht allzu falsch liegen dürften, hat uns spätestens die Corona-Krise gezeigt: Vorausdenken war spätestens JETZT ALLES.
Und der beliebteste Beitrag?
Das war
Und wie geht es weiter?
Viel mit Alltag, weiterhin keine Trauersensationsartikel.
Abschließend das Wichtigste: DANKE fürs Lesen und Diskutieren – hält jung und bietet uns die Möglichkeit, auch (Lösungs)Wege zu hinterfragen.
Am 19.9.2021 gibt es „Ganz schön normal, so ein Tag VI“